MECKFELD

MECKFELD

Meckfeld bei Bad Berka 


Geografie

Meckfeld liegt östlich von Klettbach auf einer Hochebene zwischen zwei bewaldeten Anhöhen an der Landesstraße 2166, die von Bad Berka nach Klettbach auf die Landesstraße 1052 zur Bundesautobahn 4 und zur Anschlussstelle Erfurt Ost führt. Die Böden der Hochebene sind meist aus verwitterten Muschelkalk und dazu noch grundwasserfern. Nächstliegende Ortschaften sind Klettbach im Westen und Gutendorf im Osten. Zwischen Gutendorf und Meckfeld erhebt sich der Rüttelsberg in einer Höhe von 470,4 m ü. NN, auf dem ein Sendemast steht.

Meckfeld ist ein Ort im Landschaftsschutzgebiet Mittleres Ilmtal.

Quelle:  Wikipedia

www.wikipedia.org


Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1219 in der Kopie einer Urkunde des Propstes Konrad von St. Marien in Erfurt als Mechefeld genannt. Der Name ist von mecke = Ziege abgeleitet. Als Grundherr trat im Mittelalter das Adelsgeschlecht von Meckfeld auf. Auch das Kloster Berka und später die Herren von Witzleben hatten Besitzungen im Ort. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Meckfeld fast vollständig zerstört. Eine Schule gab es seit 1621. Sie wurde 1929 nach Gutendorf und in den 60er Jahren nach Bad Berka verlegt. Meckfeld war Amtsdorf der Erfurter Vogtei Büßleben, ab Mitte 16. Jahrhundert wurde es vom Amt Tonndorf verwaltet. 1819 kam der Ort zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach in das Amt Berka. Die Einwohner lebten fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Im 16. Jh. wurde Waid angebaut, später beschäftigte man sich aufgrund guter Weideflächen mit der Viehzucht.

Quelle:  www.bad-berka.de/leben/stadtportrait/ortsteile/

www.bad-berka.de


Meckfeld und der Waid

Wie in vielen Thüringer Dörfern wurde auch in MECKFELD vom 13. bis zum 16. Jahrhundert die Färberpflanze Waid angebaut. 
Sie ähnelt im Aussehen der Rapspflanze und diente im Mittelalter der Herstellung  von blauem Farbpulver. Dafür verwendete man vor allem die Blätter der Waidpflanze, die in einer sogenannten Waidmühle verarbeitet wurden.

Auf Grund der hiesigen Flurbezeichnung ´An der Waidmühle` kann davon ausgegangen werden, dass auch MECKFELD einmal Standort einer solchen Waidmühle gewesen sein muss. Die Waidmühle  bestand aus einem großen gezahnten Mahlstein von ungefähr 160 cm Durchmesser und 40 cm Dicke. Dieser Stein wurde, senkrecht stehend, von Pferden auf einer steinernen Tenne (ca. 3,60 Durchmesser)  kreisförmig  um eine Mittelsäule gedreht.

Dabei wurden die angewelkten Waidblätter vom Waidstein gründlich zermahlen bis daraus eine breiige Masse entstand.  Aus dieser formte man schließlich faustgroße Waidbälle, die man dann auf sonnige und luftige Horden zum Trocknen auslegte. 
Auf dem jeweiligen Waidmarkt verkauften die Bauern die trockenen Waidbälle  dann an die Waidjunkern, die diese  weiter zu blauen Farbpulver verarbeiteten.   Dies war den Bauern selbst nicht erlaubt.

Ein Nachweis für den Waidanbau in Meckfeld ist die Karte `Denkmale des Waidanbaus in Thüringen um 1500´³, die vom Erfurter Gartenbaumuseum im März 1989 herausgegeben wurde. Diese beschreibt für MECKFELD die Zugehörigkeit zum Gebiet der Stadt Erfurt und den Eintrag ´Waidmühle nachweisbar´.  Der genaue Standort der Waidmühle kann in Meckfeld nicht mehr lokalisiert werden. Lediglich der Flurname ´An der Waidmühle´, lässt diesen am westlichen Ortsrand in Richtung `Dürrer Grund´ vermuten.

Eine weitaus ältere Quelle ist die Eintragung im Erfurter Waidregister von 1579 ². Hier ist unter anderem auch MECKFELF als Waidanbauort für die Stadt Erfurt benannt. Die Eintragung belegt allerdings auch, dass Meckfeld im Jahr 1579 selbst kein Waid mehr geliefert/angebaut hat. 

 Auch ein WAIDSTEIN,  wie in anderen Orten zu sehen, existiert in Meckfeld heute leider nicht mehr.  
Augenzeugen sagen, dass in Meckfeld einmal ein Waidstein zwischen dem Dorfteich und der alten Schmiede  gelegen haben soll.  
Andere berichten über einen Stein mit gezahntem Rand, der noch in den 1950er Jahren am Ortsausgang  von Meckfeld in Richtung Gutendorf auf der linken Straßenseite  gelegen hat.  Ein anderer Augenzeuge berichtet vom Abtransport des Steines in den 1960er Jahren durch die damalige LPG.

Im Rahmen des 800-jährigen Ortsjubiläums haben Meckfelder Bürger im Frühjahr 2019 eine  Waidstein-Nachbildung  anfertigen, um diesen Teil der Geschichte für spätere Generationen wieder bildhaft zu machen. 

² Waidregister anno domini 1579, Stadtarchiv Erfurter
³ Karte `Denkmale des Waidanbaus in Thüringen mit Angaben zur territorialen Zugehörigkeit um 1500´, Internationale Gartenbauausstellung der Deutschen Demokratischen Republik,  Maßstab 1:150 000, Redaktionsschluss: März 1989, Druck: VEB Geodäsie und Kartographie Erfurt V/4/69 Nr.: Eö 24/89

Impressionen
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